Mittwoch, November 16, 2005

Bilderblog zur Deklaration in der Fouta

Während wir wohl behütet aus der Fouta zurückgekehrt sind, konnte ich meine Eindrücke noch nicht in geordnete Worte fassen. Und weil Bilder in letzter Zeit bei mir viel zu kurz gekommen sind, soll es diesmal ein Bilderblog werden. Der Texteintrag folgt dann in einigen Tagen. Etwas durcheinander...

Die Jugendassoziation im Dorf der kleinen Deklaration am Vortag der grossen Deklaration. Ein Vetreter von Unicef befragte die Gruppe zu ihrer neuen Lage (er erschien uns etwas unwirsch), anschliessend interviewten Lisa und ich noch die Präsidentin, ganz hinten, ein 11-jähriges Mädel mit einem erstaunlichen Selbstbewusstsein.

Ein Bild ohne viele Worte: Malamine Badji, unser Begleiter in bisher vier Dörfer und Übersetzter des Diola, mit Lisa. Mit ihm hatten wir das Korité-Fest verbracht.

Kleiner Nachtrag: So hatten uns die Bewohner von Kankanti, Volksgruppe der Diola, verabschiedet, in ihrem Gemüsegarten. Hinten Maniokpflanzen.

Dieses Bild finde ich besonders ergreifend: Die ehemaligen "Beschneiderinnen" erklären die Praxis für beendet. Für sie ist dies vor allem der Verlust ihrer Arbeit, deswegen organisiert Tostan alternative Einkommensmöglichkeiten. Sie sind ein wichtiger Akteur im Prozess der Abschaffung von Female Genital Cutting.

Repräsentanten von 70 Dörfern erklärten ihre Unterstützung der Abschaffung der Beschneidungspraxis und erzwungen und vorzeitigen Heirat.

Besuch beim Dorfchef (vorn rechts) von Ceddo Abbas, dem Ort der Deklaration.

Deklationen sind gleichzeitig Feste: Der Tanz der Fulani, die in der Gegend die Mehrheit bilden. Hintergrund: Plakate der Tostan-Klasse, die ein bedeutender Teil der Tostan-Pädagogik darstellen. Denn wer nicht lesen und schreiben kann, versteht nur Bilder. Die Frauen präsentieren Bilder, die sie am meisten angesprochen oder bewegt haben.

Auf der Deklaration: Eine Gruppe Frauen fordert den Respekt der Menschenrechte, das Ende der Beschneidungspraxis und vorzeitigen und erzwungen Heirat, die in der Fouta sehr üblich waren und auch in weiten Teilen noch sind. Vorzeitig heisst mit 12-13 Jahren. Mit der Deklaration erkläten 70 Dörfer, die beiden Dinge nicht weiter zu praktizieren, die Plakate sind eine Demonstration für die vielen Vertreter und die Journalisten, aber auch für die verbleibenden Dörfer.
Ein Hirte mit seiner Rinderherde und typischen Turban-Kopfschleier. Im Hintergrund die dornigen Bäume, die typisch sind. Die Vegetation bestand nur aus Dornen, der Boden war voll davon. Kinder liefen barfüssig rum, ich weiss nicht, was die für Füsse haben...

Die staubige, trockene Fouta: Hier unweit des regionalen Tostan-Büros mit einer US-Freiwilligen und ihrer Senegalesischen Begleitung. Im Hintergrund die teilweise recht schicken Häuser, Stromleitungen deuten auf den guten Stromanschluss der Region hin, der erstaunt. Die Dörfer waren ganz gut beleuchtet, das ist auf dem Land nicht gerade üblich.

Bei der Deklation: Die Haupttribüne von links, Molly Melching, eine Verteterin aus Mali (die sich für das Programm interessiert), ein Typ, der Unicef-Repräsentant, der Vertreter des Senegalesischen Parlaments, ein Vertreter der Nationalen Polizei, der lokale Präsident etc.

Beim Abendessen: Mitte die Tostan-Direktorin, Molly Melching, rechts der Unicef-Repräsentant in Senegal, den ich dort interviewt habe, links Sabine, eine Französin, die inzwischen für Tostan arbeitet. Sie hatte uns die ersten Schritte in Dakar gewiesen, das Wiedersehen war fast wie einen entfernten Teil der Familie wieder zu treffen. Vorne links eine Amerikanische Freiwillige mit Senegalesischer Begleitung.